An der Wall Road kam es vor intestine zwei Wochen zu einer Aktien-Rotation, ausgelöst durch niedrige Inflationsdaten und der verfestigten Annahme, dass die US-Notenbank Fed bald die Zinsen senkt. Die Anleger wendeten sich von den zuvor heißgelaufenen Tech-Schwergewichten ab und schichteten in Small-Cap-Aktien um, wodurch der Russell 2000 massiv zulegen konnte. Doch nun scheint die Rally der US-Nebenwerte schon wieder an Schwung zu verlieren. Wie Bloomberg berichtet, warnt der bekannte Aktien-Stratege Micheal Wilson von Morgan Stanley bereits vor dem Ende der Small Caps-Rally.
Small-Cap-Aktien: Ende der Rally
Die jüngste Outperformance von US-Small Caps stößt auf technischen Widerstand und es fehlt an fundamentalen Treibern, um sie über einen längeren Zeitraum fortzusetzen, so Mike Wilson, Chefstratege für US-Aktien bei Morgan Stanley.
Angetrieben von einer schwächeren Inflation und den steigenden Chancen auf eine weitere Präsidentschaft von Donald Trump ist der Russell 2000 Index im Juli um 6,7 % gestiegen, während der S&P 500 um bescheidene 0,8 % zulegte. Ein niedriger als erwarteter US-Verbraucherpreisindex hat die Erwartung einer Senkung der Kreditkosten durch die Fed gestützt, was in der Regel kleineren Unternehmen zugute kommt.
„Während wir die immer noch eine leicht optimistic Stimmung/Positionierung bei Small Caps respektieren, sehen wir eine begrenzte fundamentale und makroökonomische Rechtfertigung dafür, dass die Outperformance von Small Caps länger anhält“, so Wilson und sein Crew in einer Mitteilung an Kunden.
Nebenwerte-Rally nur ein Strohfeuer
Die Strategen von Morgan Stanley sind der Ansicht, dass der Anstieg bei Small Caps, der teilweise durch die Nachfrage von Händlern und die Deckung von Leerverkäufen angeheizt wurde, in Bezug auf die Gewinne nicht zu rechtfertigen ist, wenn man die State of affairs mit früheren Erholungen vergleicht.
„Für diejenigen, die sich an den Spielregeln von 2016 orientieren, möchten wir darauf hinweisen, dass die relativen Gewinnrevisionen für zyklische Small Cap-Aktien heute viel schwächer sind als in diesem Zeitraum“, schrieb Wilsons Crew in einer Mitteilung. Die Berichtssaison, die in dieser Woche Schwung aufnimmt, wird weitere Erkenntnisse liefern.
US-Small-Cap-Fonds verzeichneten jüngst einen wöchentlichen Zufluss in Höhe von 9,9 Mrd. USD und damit den zweitgrößten Zufluss aller Zeiten, so die Strategen der Financial institution of America letzte Woche unter Berufung auf Daten von EPFR International. Infolgedessen erreichte der Nebenwerte-Index Russell 2000 in der letzten Woche den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren. Innerhalb des Small-Cap-Universums bieten nach Ansicht der Strategen wachstumsorientierte Aktien die besten Aussichten.
„Ihre Bewertungen dürften von den Zinssenkungen der Federal Reserve profitieren. Gleichzeitig sind die Ertragsaussichten für Small Caps weniger stark, was auch an der sinkenden Preissetzungsmacht liegt“, so ihre Schlussfolgerung.
FMW/Bloomberg